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Kalium im Sorptionskomplex

Kalium ist, als Hauptnährstoff, ein wichtiger Faktor für das gute Gedeihen einer Pflanze. Im Sorptionskomplex sollte es einen Anteil von 2-7,5% an allen Kationen besitzen. Kalium liegt im Boden oftmals in großen Mengen vor, aber der größte Teil ist nicht pflanzenverfügbar und hat damit keinen Anteil an der Basensättigung des Sorptionskomplexes. Kleinere Mengen davon werden dennoch, bei guter Bewirtschaftung der Flächen, über Mikroorganismen und Wurzelausscheidungen für die Pflanze nutzbar, häufig aber zum falschen Zeitpunkt.

Kalium ist in der Pflanze frei, geht also keine Verbindungen mit anderen Molekülen ein, sondern wird in den Zellwänden eingelagert. Dies ist die wichtigste Voraussetzung eines guten Wasserhaushalts in der Pflanze. Kalium aktiviert nämlich Enzyme, die den Wasserhaushalt regulieren. Damit wird der Transport der Assimilate (energiereiche, körpereigene Stoffe) aus den photosynthetisch aktiven Blättern über die Blattadern in den Pflanzenkörper ermöglicht. Kalium fördert die Frostresistenz und, bei guter Kupfer und Manganverfügbarkeit, auch für die Standfestigkeit der Halme.

Eine gute Kaliumversorgung hilft daher, Trockenstress zu reduzieren. Gerade bei Wasserknappheit hilft die Wasserhaushalt regulierende Wirkung von Kalium die Pflanze resistenter gegen Trockenheit zu machen und das wenige, verfügbare Wasser effizienter zu nutzen.

Über eine Bodenuntersuchung kann festgestellt werden, wie hoch der Anteil von Kalium im Sorptionskomplex ist. Damit wird der Kaliumvorrat im Boden bestimmt. Abweichungen von den gesteckten Grenzen (2 - 7,5 %) sollten korrigiert werden.

Kalium Korrektur

Eine Korrektur (Auffüllen des Kalium Vorrates über mineralischen Dünger) ist aber nur bei einem pH-Wert (H2O) unterhalb von 6,5 möglich. Liegt der pH-Wert höher, kann sich das K+ Kation nicht am Kolloid andocken, da es die stärker gebundenen Mg++ und Ca++ Kationen nicht verdrängen kann. Es kann nur die schwach gebundenen H+ Kationen verdrängen, diese sind aber aufgrund des hohen pH-Wertes nur in geringer Anzahl vorhanden. Kalium bleibt damit in der Bodenlösung, wird am Kolloid nicht gespeichert und somit früher oder später ausgewaschen.

Kalium über Gülle, Mist oder Kompost

Kalium, das in Form von Gülle, Mist oder Kompost ausgebracht wurde, unterliegt anderen Regeln. Es ist in den ausgebrachten Pflanzenzellen eingeschlossen und wird erst im Zuge der Zersetzung durch Mikrolebewesen freigesetzt. Damit befindet es sich auch bei hohem pH-Wert nicht in der Bodenlösung und kann somit nur schwach ausgewaschen werden.

Wird zu viel Gülle, Mist oder Kompost ausgebracht, addieren sich die Kaliummengen auf und es kann zu Kalium Überdüngung kommen. Feldfrüchte aus solchen Böden schmecken bitter. Eine weitere Folge davon ist, dass ab 7,5% Kalium im Sorptionskomplex der Unkrautdruck stark steigt. Ausnahmen davon sind z.B. Wein, Obstbäume und Tannen.

Dennoch ist Gülle, wenn man den Zustand seines Sorptionskomplexes kennt, die idealste Form, Kalium auszubringen. Die Freisetzung von Kalium erfolgt langsam, die Pflanzenverfügbarkeit ist somit unabhängig vom pH-Wert, eine potentielle Auswaschung ist minimal. Güllebörsen können dabei eine gute Hilfe sein, um Betriebe mit zu viel Gülle mit reinen Ackerbau Betrieben zusammen zu bringen und eine bessere Verteilung der Güllemengen zu forcieren. Die Vorteile liegen dabei auf beiden Seiten.

Besonderheiten

Addiert sich der Kalium Anteil zusammen mit dem Natrium Anteil im Sorptionskomplex auf einen Wert größer 10% auf, stellt die Pflanze die Manganaufnahme ein (siehe auch unter: „Nebeneffekte von Natrium Überschuss“ auf der Folgeseite).

Kalium bei Trockenheit

Die Rolle von Kalium bei der Bewältigung von Trockenstress wird häufig unterschätzt.

Kalium reguliert den Wasserhaushalt der Pflanzen. Es ist verantwortlich für die Steuerung der Wasseraufnahme in der Wurzel und dem Wassertransport bis in die Blätter (gesteuert über den osmotischen Druck in den Zellen). Auch die Verdunstung über die Stomata der Blätter wird durch Kalium beeinflusst.

Ist der osmotische Druck in der Pflanze durch einen ausreichenden Kaliumvorrat hoch, steigt auch der Sog von den Blättern zu den Wurzeln. Es befähigt die Pflanze, bei beginnender Trockenheit, wesentlich mehr und länger Wasser aufzunehmen.

Auch der Boden profitiert von einer guten Kaliumversorgung. Durch die Bildung von Tonmineralbrücken, auch Mittelporen genannt, erhöht sich das Wasserspeichervermögen des Bodens nachweislich.