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Zink

Zink hat vielfältige Funktionen in der Pflanze. Es hilft, wie Kalium, bei der Aufnahme von Feuchtigkeit, ist an der Umwandlung und Regulierung von Kohlehydraten beteiligt und wird für die Eiweißsynthese benötigt. Es ist Bestandteil der RNA-Polymerase, Katalysator der RNA und strukturelles Element der Ribosomen. Zudem wird Zink für die Steuerung des Pflanzenwachstums benötigt.

Mangelerscheinungen sind auf Grund der Ähnlichkeit zu anderen Mangelsymptomen relativ schwer zu erkennen, sie werden vor allem im Ertrag ersichtlich. Auswirkung ist manchmal ein stark reduziertes Wachstum, ältere und mittlere Blätter zeigen chlorotische Flecken mit abgestorbenen Zonen. Bei Mais erkennt man Zinkmangel an weißlichen Streifen in der Blattfarbe. Diese Streifen ähneln aber denen, die bei Magnesiummangel auftreten.

Zink Mangel beginnt unterhalb eines Wertes von 6 ppm im Boden. 6 ppm werden als Minimalwert betrachtet. Als optimal gilt eine Versorgung bei einem Wert von10 ppm. Ab 35 ppm spricht man von einer Überversorgung.

Mangel trotz Überschuss

Die Auswertung einer Vielzahl von Bodenuntersuchungen ergibt, dass ca. 75 % der Böden zu wenig pflanzenverfügbares Zink aufweisen. Dies ist einerseits auf Zink-Werte unterhalb von 6 ppm, andererseits aber vor allem auf die Blockade der Zink-Aufnahme durch zu viel Phosphor, Kalzium oder Kalium im Boden zurückzuführen. Auch eine überhöhte Stickstoffzufuhr kann die Zinkverfügbarkeit schmälern.

Ein zu hoher pH-Wert führt zur Reduktion der Zink Verfügbarkeit. Ab einem pH-Wert von 6 beginnt die Verfügbarkeit zu sinken, problematisch wird die Verfügbarkeit ab einem pH-Wert von 7 (gemessen auf Wasserbasis). Derartige Böden gelten als zinkunterversorgt und werden im Ergebnis einer Bodenuntersuchung nach Albrecht mit einer Zink Düngeempfehlung versehen.

Bei Zink kommt es sehr häufig vor, dass der in der Bodenuntersuchung gemessene Zink Anteil, in manchen Fällen sogar weit, über dem Mindestwert von 6 ppm liegt, aber dennoch die Gabe von Zink empfohlen wird. Nur so kann, trotz der Widrigkeiten (pH-Wert zu hoch, zu viel Phosphor, Kalzium oder Kalium im Boden, zu hohe Stickstoffgaben), die Zinkversorgung der Pflanze gewährleistet werden.

Mikronährstoff Blockaden lösen

Oberstes Ziel sollte daher sein, den Sorptionskomplex des Bodens ins Gleichgewicht zu bringen. Ist dies der Fall, stimmt der pH-Wert und das Kationenverhältnis zwischen Ca, Mg, K und Na ist gut austariert. Es löst sich die Blockade der benötigten Mikronährstoffe und sie werden, sofern vorhanden, den Pflanzen in optimaler Weise zur Verfügung gestellt. Weitere Düngung der Mikronährstoffe beschränkt sich danach lediglich auf den Entzugsanteil der jeweils angebauten Kultur.

Zinkvorrat erhöhen

Ist der Sorptionskomplex des Bodens im Gleichgewicht und liegt der Zinkvorrat unter 6 ppm, sollte der Vorrat bis zum optimalen Wert von 10 ppm aufgefüllt werden. Dies geschieht in der Regel durch die Gabe von Zinksulfat. Zink, in welcher Form auch immer, ist kaum auswaschbar, daher ist es relativ einfach den Vorrat im Boden anzuheben.

In Zahlen bedeutet dies, dass das Ausbringen von 10 kg/ha Zinksulfat (36%) den Zinkanteil im Boden um 1,8 ppm erhöht. Da sich Zinksulfat nicht auswäscht, kann eine Düngung daher auch mit einer größeren Menge erfolgen, um den Vorrat aufzustocken und den Pflanzenentzug damit über mehrere Jahre zu decken.

Um durch das auffüllen des Zinkvorrates eine spürbare Wirkung zu erzielen, sollte der Bodenvorrat bereits bei der ersten Düngung auf über 6 ppm angehoben werden. Erfahrungsgemäß ist, auch bei sehr niedrigen Werten die Düngung von 34 kg Zinksulfat, das entspricht 6,12 ppm, bereits sehr erfolgreich.

Beachtenswert beim Anheben des Zinkvorrats ist allerdings die hohe Affinität von Zink zu Kalzium. Daher ist eine Kalkung des Bodens mit einer gleichzeitigen Ausbringung von Zink nicht empfehlenswert. Durch die Kalkung geht das Zink zwar nicht verloren, aber die Verfügbarkeit für die Pflanze sinkt.